Geschichte

Im Jahr 1865 gründete sich die Freie evangelische Gemeinde Schalksmühle im Haus von Friedrich Wilhelm Steinbach 

Festgefahrene Strukturen und das Gefühl, sich statt mit der Bibel selbst, mehr mit Regeln und Liturgien zu befassen. Das war der Eindruck einer Gruppe Christen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie fühlten sich in der evangelischen Landeskirche nicht mehr zuhause und begannen, sich in kleinen Kreisen zu treffen und schließlich Freie evangelische Gemeinden zu gründen. Wichtig war ihnen dabei, das Festhalten an der Bibel als „lebendiges Wort“ Gottes. 

Wiege in Reeswinkel 

Die neu entstandenen Gruppen trafen sich in kleinen Hauskreisen oder auch größeren Gemeinschaften und wurden missionarisch und diakonisch aktiv. Die erste Freie evangelische Gemeinde in Deutschland entstand so im Jahr 1854 in Wuppertal-Elberfeld. 

Auch in Schalksmühle bildete sich in den 1860er-Jahren eine solche Gruppe. Im Haus von Friedrich Wilhelm Steinbach in Reeswinkel traf man sich, um zusammen eine gedruckte Predigt und ein christliches Sonntagsblatt zu lesen, oder auch ein Kapitel aus der Bibel. Als Gründungsjahr gilt 1865, denn in diesem Jahr ist die erste gemeinsame Abendmahlsfeier des Kreises belegt. 

Bevor die junge Gemeinde in Schalksmühle 1902 mit Gottfried Hilge ihren ersten hauptamtlichen Prediger bekam, predigten Boten des „Brüdervereins“ in Schalksmühle, Lüdenscheid und Werkshagen, wo nahezu zeitgleich Freie evangelische Gemeinden entstanden waren. Von 1893 bis 1902 war Prediger Carl Bender für die Gemeinden des Sauerlandkreises aktiv. Erst mit seiner Dienstzeit beginnen auch die Protokollaufzeichnungen der jungen Gemeinde. 15 Namen gehen aus der ersten Mitgliederliste aus dem Jahr 1893 hervor. Die Namen Rafflenbeul und Schulte sind bis heute in der Mitgliederliste der FeG Schalksmühle vertreten. 

Schnelles Wachstum

In den folgenden Jahren wuchs die Mitgliederzahl der Gemeinde außergewöhnlich schnell. In der Mitgliederliste Ende 1895 sind bereits knapp 100 Namen aufgeführt. Das schnelle Wachstum ist zum einen auf den Eifer der jungen Gemeinde zurückzuführen, neue Mitstreiter zu gewinnen. Zum anderen siedelten die Brüder Hans Curt und 

Gemeindegründer Friedrich Wilhelm Steinbach

Georg Jaeger im Jahr 1892 ihre „Elektronische Spezialfabrik“ von Lüdenscheid nach Schalksmühle um. Einen Stamm ihrer Mitarbeiter, die größtenteils bereits Mitglieder der FeG Lüdenscheid waren, brachten sie gleich mit. In den folgenden Jahren wuchs die Gemeinde weiter. 

Heute zählt sie rund 200 Mitglieder, die sich zum Gottesdienst und zu Gruppenstunden versammeln.